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Chemical Landmark 2011

Laboratorium von Jean-Charles Galissard de Marignac

Ausgezeichnet als «Historische Stätte der Chemie» am 13. September 2011.

Die dritte Auszeichnung einer «Historischen Stätte der Chemie» ging nach Genf: Die «Uni Bastions» der Universität Genf wurde zu Ehren des Chemikers Jean-Charles Galissard de Marignac (1817-1894) ausgezeichnet – sein Laboratorium befand sich in diesem Gebäude.

Uni Bastions an der 5, rue De-Candolle
Uni Bastions an der 5, rue De-CandolleBild: BGE, Centre d'iconographie genevoise

Jean-Charles Galissard de Marignac stammt aus einer Adelsfamilie der Languedoc, die im Jahre 1733 in Genf Zuflucht fand. Er studierte an der Akademie von Genf (seit 1873: Universität Genf) und hatte dort von 1841 bis zu seinem Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen im Jahr 1878 einen Lehrstuhl inne.

Jean-Charles Galissard de Marignac
Jean-Charles Galissard de MarignacBild: BGE, Centre d'iconographie genevoise

Seine Bekanntheit verdankt der berühmte Gelehrte den beiden Elementen Ytterbium (Yb) und Gadolinium (Gd), welche er in den Jahren 1878 und 1880 entdeckt hat.

Zwischen 1842 und 1883 hat er ausserdem mit höchster Präzision das Atomgewicht von 29 Elementen, also von mehr als einem Drittel der damals bekannten Elemente, bestimmt. Seine Waage ist noch erhalten und steht heute im Musée d’Histoire des Sciences in Genf.

Seine Forschungsarbeiten hat er sowohl an der Universität als auch im Labor in seiner Privatwohnung an der Rue Sénebier durchgeführt.

Waage von Jean-Charles Galissard de Marignac im Musée d’Histoire des Sciences in Genf
Waage von Jean-Charles Galissard de Marignac im Musée d’Histoire des Sciences in GenfBild: Musée d'Histoire des Sciences de Genève

Die Auszeichnung fand am 13. September in der «Uni Bastions» statt. Der Einladung folgten über 80 Personen, darunter viele ehemalige und jetzige Professoren, Studierende und Mitarbeitende des Chemie-Departements der Universität Genf, aber auch Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft aus dem Grossraum Genf und zahlreiche Gäste aus der Familie de Marignac.

Prof. Dr. Thierry J.-L. Courvoisier, President Elect der SCNAT, begrüsste die Anwesenden. Anschliessend übernahm Prof. Dr. E. Peter Kündig, Präsidiumsmitglied der «Platform Chemistry», das Wort. Nach einer kurzen Einführung in das Programm «Chemical Landmarks» würdigte er im Rahmen seiner Laudatio das Werk und die Person von Jean-Charles Galissard de Marignac und dessen Bedeutung für die damalige wie auch für die jetzige Wissenschaft. Die folgenden Kurzreferate vertieften dieses Bild: Gérard de Marignac, Historiker und direkter Nachkomme von J.-C. Galissard de Marignac, erläuterte die historische Perspektive und brachte den Anwesenden den berühmten Chemiker aus familieninternen Sicht näher (Präsentation). Dabei griff er auf eine Vielzahl von Bildern und Werken aus dem Nachlass von J.-C. Galissard de Marignac zurück. Schwerpunkt des Referates von Prof. Dr. Claude Piguet vom Département de chimie minérale, analytique et appliquée der Universität Genf waren der chemische Hintergrund der Arbeiten von Marignac und ihre Bedeutung bis zur heutigen Zeit.

Chemical Landmark: Le laboratoire de J.-C. Galissard de Marignac
Chemical Landmark: Le laboratoire de J.-C. Galissard de MarignacBild: B. Winter

Nach der Enthüllung der Plakette ging das Wort an Prof. Dr. Jean-Dominique Vassalli, Rektor der Universität Genf, der sich im Namen der Universität für die Auszeichnung bedankte und die Tradition und Bedeutung der Chemie an der hiesigen Universität betonte.

Medienmitteilung

Pressespiegel

- SDA, 13.09.2011
- Le Temps, 14.09.2011, S. 14
- Basler Zeitung, 14.09.2011, S. 10
- Journal de l'UNIGE, 15.09.2011, S. 13
- ChemieXtra 2011, 10, S. 8
CHIMIA 2011, 65, S. 984

Nominieren Sie einen Ort für die «Chemical Landmarks»:

Jedermann – Chemiker oder Nicht-Chemiker, Historiker oder Nicht-Historiker – ist eingeladen, seine / ihre Nominierung bei der «Platform Chemistry» einzureichen.

Die Vorschläge werden von einer Jury aus Chemikern, Chemieingenieuren und Wissenschaftshistorikern evaluiert.


Kontakt:

SCNAT
Platform Chemistry
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